Geschichten am Wasser

                 Faszination Bachforelle 


Ein Ausgleich zur Raubfischschonzeit oder steckt doch mehr hinter dieser Angelei?


Bei mir hat diese Leidenschaft im Alter von 12 Jahren begonnen, als ich die Erlaubnis bekam in unserem Dorfbach auf die Jagd zu gehen. Zunächst noch von meinem Vater begleitet, ging es aber auch bald alleine jede freie Minute ans Wasser um den Getupften nachzustellen.
Sich vorsichtig an einem kleinen Gewässer lang zu schleichen und die Augen nach potenziellen Hotspots offen zu halten ist heute immer noch eine meiner großen

Leidenschaften. Man muss stets damit rechnen, dass unter jeder unterspülten Wurzel der Fisch des Lebens steht und nur darauf wartet den Köder zu attackieren.


Aber was braucht man eigentlich um Forelle, Saibling und Co im Bach erfolgreich nachzustellen?

Ich habe in den Jahren viele verschiedene Ruten und Rollen getestet und bin mittlerweile bei der Westin w3 Streetstick stehen geblieben. Die Rute bietet mir

genau das, was ich mir bei einer Rute für kleine Fliessgewässer wünsche. Die kurze Gesamtlänge von 1,83m bietet viel Bewegungsspielraum, aber bringt zugleich dieverschiedenen Köder auf Weite. Sie ist sensibel genug um leichte Köder wie Spoons

 oder kleinste Gummis zu fischen, bietet aber im gleichen Atemzug genug Rückgrat, um auch starke Fische sicher auszudrillen.Bei der Rolle sollte es ein Modell sein, das zu der leichten Rute passt. Ich empfehle hier eine 2000-2500er Größe mit einer hohen Übersetzung. Wer wert auf Qualität und hochwertige Verarbeitung legt, der wird um die Shimano Cardiff 2000SS wohl nicht herum kommen. Als Schnur kommt bei mir eine Geflochtene in den Durchmessern 0,06-0,08 mit anschließendem Fluo-Vorfach zum Einsatz.
Das wichtigste Kleinteil sitzt allerdings zwischen Vorfach und Köder. Wird hauptsächlich mit Spinnern und Blinkern gefischt, sollte ein Mehrfachwirbel Pflicht sein. Dieser vermeidet Drall auf der Hauptschnur und wirkt so lästigen Perücken entgegen.
Ich empfehle für Gewässer, in denen es erlaubt ist, eine Wathose. So kommt man an viele Gewässerabschnitte, die vom Ufer kaum oder gar nicht beangelbar sind. Gerade hier ist oft mit großen Fischen zu rechnen. Ob man eine Wathose aus Neopren wählt oder eine Atmungsaktive, das bleibt jedme selsbt überlassen. Wer es bequem mag sollte aber zu einer variante mit Füßlingen und zusätzlichen Schuhen tendieren.

Spinner, Blinker, Wobbler oder doch Gummifisch? - Welcher Köder fängt denn nun eigentlich am besten?


Ich denke diese Frage kann man nicht pauschalisieren. Der Spinner ist wohl der Köder, der mir bisher die meisten Fische gebracht hat. Zudem ist er am einfachsten zu fischen. Hier wird auch der Vorteil einer Rolle mit hoher Übersetzung klar.
Wer Spinner mit der Strömung fischen möchte, muss natürlich schnell drehen und ist somit mit einer hohen Übersetzung im Vorteil. Gegen die Strömung lassen sich Spinner nur bedingt gut fischen, da sie sehr schnell in die oberen Wasserschichten kommen.
Blinker und Spoons fischen sich ebenfalls sehr einfach. Deshalb gelten sie auch als ein guter Anfänger-Köder. Sie können entweder monoton eingeleitet werden oder mit Spinnstops geführt werden. Aufpeppen lassen sie sich zudem noch mit Trailerbaits aus dem Bereich der Forellenteich-Angelei.
Kleine Wobbler habe ich in den letzten zwei Jahren wirklich lieben gelernt. Gerade größere Forellen, die eine Abneigung gegen Spinner haben, lassen sich mit Wobblern oft einfacher überlisten. Zudem ist die Bissausbeute durch die zwei Haken natürlich deutlich höher. Die Auswahl des richtigen Wobblers ist allerdings um einiges schwerer. Es gibt dutzende Modelle - von schwimmend über schwebend bis schnell sinkend. Die Aktionen unterscheiden sich zudem stark. Von Crankbaits, die schon bei leichtem Zug arbeiten, bis hin zu Twichbaits, die nur auf Schläge mit der Rute reagieren, bietet der Markt auch hier sehr viel Auswahl. Ich fische verschiedene kleine Modelle von Illex und anderen Firmen.
Bei tiefen Gewässerabschnitten wie Gumpen oder Kurven haben sich Gummifische bei mir als bester Köder entpuppt. Diese bekommt man schnell auf Tiefe und kann so den Köder direkt vor den Mäulern der Fische anbieten. Ich verleihe den Gummifischen zusätzliche Aktion, indem ich sie mit der Rutenspitze während des Einleierns anzupfe. Wer hier nur mit Spinnern fischt, verpasst oft die schönen Fische, die etwas tiefer stehen.

Die gefangenen Fische sollte man stets mit nassen Händen oder einem gummierten Kescher landen, damit die Schleimhaut nicht verletzt wird, zumindest wenn der Fisch zurückgesetzt werden soll.

 

Wichtig bei der Forellenpirsch ist es, dass Gewässer zu "lesen". Potentielle Hotspots sollten früh erkannt werden um vorsichtige Fische nicht zu verscheuchen. Die Verwendung einer Polbrille bietet sich hierbei an. Polbrillen entspiegeln die Wasseroberfläche und helfen einem so besser und tiefer in das Wasser zu sehen.

 

Jede Unebenheit im Gewässergrund, jede unterspülte Wurzel, jede Kurve und jeder Gumpen sind potentielle Standplätze und können schöne Fische beherbergen. Der Großteil der Forellen wird meistens bei den ersten Würfen ans Band gehen.

Auch wenn bereits mehrere Fische an einer Stelle gefangen wurden, bringt ein Köderwechsel oft noch einen weiteren Fisch. Tiefe stellen an denen es einfach nach Fisch "riecht" werfe ich intensiv mit unterschiedlichen Ködern ab.

Mit Wobbler auf Zander

Das unser Lieblingsfisch ein lichtscheuer Jäger ist, solltewohl jedem bekannt sein. Er fühlt sich im warmen undtrüben Wasser besonders wohl. Aber nicht jedes

Gewässer ist immer trübe oder so tief, dass es denZander nicht stört. Grade zum Herbst wenn die Sonne weniger wird und die Temperaturen sinken, klaren viele

Flüsse wieder stark auf. So ist es "leider" auch bei uns. Um weiterhin erfolgreich zu sein, muss jetzt einTaktikwechsel her. Denn bei sehr klarem Wasser verlagern die Zander ihre Fressphasen gern in die Dunkelheit.. Wer nun erfolgreich den Zandernnachstellen möchte hat zwei Möglichkeiten. Entweder weiterhin mit Gummifischen den Grund abzuklopfen oder das Angeln mit dem Wobbler. Auf das "Wobbeln" möchte ich hier etwas genauer eingehen. Wie in jeder anderen Sparte auch gibt es hier eine Vielzahl von Modellen. Von Schlank bis Bauchig, schwimmend bis sinkend und von Flach- bis Tieflaufend.

Beginnen wir also mit dem richtigen Wobbler. Ich verwende Hauptsächlich schlanke Modelle zwischen 8 und 15cm. Wichtig ist, dass es schwimmende Modelle sind, die nicht tiefer als 1m oder 1,5m laufen. Schwimmend deshalb, weil ich bei einem Hänger den Wobbler nur etwas locker lassen muss und er löst sich meist von selbst. Meine Favoriten sind Wobbler im Firetiger Dekor. Durch den hohen Kontrast sind sie für die Räuber meist gut wahrzunehmen. Die Wobbler sollten schon bei leichtem Zug sehr gut arbeiten, damit man sie auch in schwacher Strömung oder Rückströmungen gut führen kann. Ob der gewählte Köder nun Rasseln hat oder 'silent' ist, spielt aus meiner Erfahrung keine große Rolle. Sollte das Modell mit den Rasseln mal nicht funktionieren versuche ich natürlich auch mal einen anderen Wobbler.

Wer regelmäßig gute Fänge erzielen will muss den Wobbler extreeeeeem langsam führen. Wir wurde damals immer gesagt:"wenn du denkst du drehst zu langsam, dann noch langsamer." und das bewahrheitet sich immer wieder. Grade in der kalten Jahreszeit hat sich eine extrem langsame Köderführung als äußerst effizient herrausgestellt. Die Zander verfolgen den Köder teilweise lange und schlagen erst kurz unter der Rutenspitze zu oder wenn der Wobbler eine andere Bewegung macht. Aus diesem Grund sind auch gelegentliche Spinnstops immer gut. Ich lasse den Wobbler sogar immer noch eine Sekunde unter der Rutenspitze stehen bevor ich ihn aus dem Wasser hebe oftmals kommt genau in diesem Moment der Biss.
Sehr lohnenswert ist auch das Fischen in Rückströmungen oder Prallwirbeln. Dort läuft das Wasser entgegengesetzt zur Hauptströmung. Hier warten die hungrigen Glasaugen auf ihre Beute und auch ein kurzer Unterhandwurf kann zum Erfolg führen.
Ich verwende gern Rollen der 3000er oder 4000er Größe mit einer  sehr niedrigen Übersetzung, diese macht sich beim langsamen Führen natürlich positiv bemerkbar

Doch wie findet man überhaupt eine Stelle in der die Zander nachts auf ihre Beute lauern oder aktiv jagen?
Auch nachts sind natürlich Stellen wie Buhnenfelder und Hafeneinfahrten interessant. Die Zander stehen dann aber weniger an der Strömungskante sondern eher in den Kesseln und sogar ganz nah am Rand. Ich habe dort schon Zander in 50cm tiefem Wasser direkt an der Steinpackung gefangen.
Es eignen sich aber natürlich noch weitere Stellen. Interessant ist es immer wenn man Beleuchtung am Wasser hat, da sich dort immer der Kleinfisch sammelt.
Ich fange meine Fische gern in Außenkurven wo der Hauptstrom auf die Steinpackung trifft. Genau hier entstehen Strömungsverwirbelungen, die die Zander magisch anziehen.

Hier kommt auch die geringe Lauftiefe der Wobbler zum Tragen.Unser Flussabschnitt ist im schnitt nicht viel tiefer als zwei Meter und die Zander stehen nachts oft direkt an der Steinpackung. Hier hängt man mit tieflaufenden Wobblern nur in den Steinen. Mehr als fünf Würfe braucht es pro Stelle eigentlich nicht. Sind Zander Vorort, beißen sie in der Regel direkt. Langsam und konzentriert ist hier deutlich besser als schnell. Bei Fehlbissen lohnt sich auch mal ein Köderwechsel auf ein anderes Modell.

Das wichtigste Zubehör besteht aus einem Kescher und einer Zange. Durch die bis zu drei Drillinge am Wobbler besteht eine hohe Gefahr sich bei der Handlandung zu verletzen. Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung. 😂 Das ganze geht hunderte male gut und dann darf man doch in ein Krankenhaus und sich den Haken aus den Fingern schneiden lassen.

Ich hoffe das ich euch einen kleinen Einblick in die nächtliche angelei auf Zander geben konnte und wünsche euch viel Spaß und Freude beim ausprobieren.

 

Zögert nicht mich bei fragen einfach zu kontaktieren. Ich kann hier natürlich nur über meine Erfahrungen an meinem Gewässer berichten.

Rechte Reihe:

Bomber Long A Jointed

Bomber Long A Jointed

Night Veit

Zanderkönig UV

Linke Reihe:

Bomber

Salmo Hornet 8

Fox slick Stick

Balzer JS Wobbler

Illex Arnound 100F

Gunki Gamera (suspender)